Dienstag, 11. September 2012

Post von A. Maschine (2)

Lieber Herr W.,

mit Freude habe ich gehört, dass Sie sich dazu entschieden haben, ein Promotionsstudium in München zu beginnen. Dass sich dort ein inspirierender und charismatischer Mann wie Professor H. bereit erklärt hat, Sie unter seine Fittiche zu nehmen, überrascht mich nicht im Geringsten; halte ich Sie doch für einen der hoffnungsvollsten Nachwuchsphilosophen der Gegenwart.
Meine Enttäuschung darüber, dass Sie mein Angebot, Sie im Rahmen eines A.-Maschine-Stipendiums mit monatlich 10.000 Euro zu unterstützen, vor einigen Monaten ausgeschlagen haben, kann und will ich kaum verbergen. Ich habe jedoch Verständnis dafür, dass das Gefühl der Verpflichtung mir gegenüber Sie in Ihrer Entfaltungsfreiheit möglicherweise eingeschränkt hätte – wenn dies auch nicht im Mindesten meinen Absichten entsprach. Ich hoffe, es ist in Ihrem Sinne, dass ich das Geld, welches weder Frau K. noch Sie zu erhalten wünschten, aufgewendet habe, um die Errichtung eines pataphysischen Schwimmbads mit Anti-Raumzeit-Wasserrutsche und Nicht-Ort-Wellenbecken zu befördern.
Ich verfolge Ihren weiteren Lebensweg mit Spannung und wünsche Ihnen nur das Beste und viel Erfolg bei allen philosophischen, journalistischen oder romantischen Herausforderungen. Darüber hinaus gratuliere ich Ihnen ganz herzlich zu Ihrem Geburtstag.

Mit den besten Wünschen
verbindlichst
Ihr
A. Maschine

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